Arzneimittelversandhandel, Patientendividuelle Arzneimittelverblisterung, Arzneimittelgesetz, Apothekenbetriebsordnung, digiale Gesundheitsversorgung (DVG, PDSG, DVPMG – Digitale Versorgung und Pflege – Modernisierungs-Gesetz), eHealth-Themen, eRezept, ePA, Medizinal Cannabis
Art der Meldung + Relevanz: Politische Initiative, Bundesrat Über den Bundesrat unternimmt das Land Mecklenburg-Vorpommern einen Vorstoß zur Änderung des Fallpauschlensystems (DRG – Diagnosis Related Groups) mit Blick auf die stationäre Kindermedizin. Der Antrag soll am 18.09. im Plenum der Länderkammer eingebracht werden. Es wird kritisiert, dass die Fallpauschalen – sie werden zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Krankenhausgesellschaft (DKG) ausgehandelt – für die medizinische Versorgung von Kindern nicht auskömmlich sind. Kinder würden mehr Zuwendung und Pflege benötigen. Konkret wird die Bundesregierung aufgefordert “ein System für eine flächendeckende stationäre pädiatrische Versorgung außerhalb des Fallpauschalensystems zu entwickeln, das eine auskömmliche Finanzierung und die erhöhten Qualitäts- und Personalbedarfe in der Geburtsmedizin einschließt.” Bewertung: Die Finanzierung der medizinischen Versorgung ist immer wieder…
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Art der Meldung + Relevanz: Richtlinienbeschluss des G-BA Bereits im Juni (am 18.06.2020) hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Änderung der Richtlinien zur Häuslichen Krankenpflege (HKP-Richtlinien) beschlossen. Der Beschluss bezieht sich auf das Leistungsverzeichnis Nummer 26 Ziffer 1. Hier wird u.a. folgendes angefügt: „Die Leistung umfasst nicht das Richten individuell verblisterter Medikamente. Das Richten kann nur für Medikamente verordnet und erbracht werden, bei denen keine Verblisterung erfolgt. …” Begründet wird der Beschluss damit, dass die Verordnung des Arztes der Leistung „Richten von ärztlich verordneten Medikamenten“ nicht nur das Abzählen und Zusammenstellen von Medikamenten umfasst, sondern auch die Kontrolle, ob die Medikamente regelmäßig eingenommen wurden (Compliance). Außerdem wird in den “tragenden Gründen” folgendes ausgeführt: “Nimmt eine Apotheke eine Verblisterung vor und…
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Art der Meldung + Relevanz: Umfrage Am 29.07. hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Ergebnisse ihrer Versichertenbefragung 2020 in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt. Die Pressekonferenz kann auf YouTube in ihrem gesamten Verlauf angeschaut werden. Die Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH hat die Befragung im Zeitraum vom 16. bis 25. März 2020 durchgeführt. Also in der sich verschärfenden Corona-Krise. Über 90 Prozent der Befragten bezeichnen ihr Vertrauensverhältnis zum Arzt als gut oder sogar sehr gut. Lange Wartezeiten sind oftmals auf den Mangel an ärztlicher/medizinischer Versorgung zurückzuführen. Fast 60 Prozent der Menschen erwarten von ihrem Arzt eine Empfehlung bei der möglichen Nutzung von Gesundheits-Apps. Bewertung: Die jährliche Versichertenbefragung der KBV macht eines ganz deutlich: Die medizinische und damit in der Folge die gesundheitliche Versorgung…
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Art der Meldung + Relevanz: Parlamentarische Anfrage Der Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken (VOASG) soll nach der parlamentarischen Sommerpause im Deutschen Bundestag behandelt werden. Anfang Juli hatten wir bereits dazu berichtet. Wegen der Relevanz für den EU-Binnenmarkt liegt der Entwurf der Bundesregierung seit einem Jahr bei der EU-Kommission zur Prüfung. Das Verfahren stockt. Der Arzneimittelversandhandel in Deutschland ist seit dem EUGH-Urteil im Oktober 2016 in einer wettbewerblichen Schieflage. Jetzt hat die FDP-Bundestagsfraktion einen ausführlichen Fragenkatalog dazu in Form einer Kleinen Anfrage (PDF, 4 Seiten) an die Bundesregierung gerichtet, um den Druck weiter zu erhöhen. Es liegen noch keine Antworten der Bundesregierung vor, diese dürften aber insbesondere mit Blick auf die EU-Rechtskonformität interessant ausfallen und werden hier dann vorgestellt.…
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Art der Meldung + Relevanz: Studien In knapp einem Monat könnten die ersten Gesundheits-Apps von Ärzten auf Rezept verschrieben werden. Dennoch geht es vielen Menschen in Deutschland laut einer Umfrage des Bitkom nicht schnell genug: Etwa zwei Drittel (65 Prozent) wollen mehr Tempo, wenn es um den Ausbau digitaler Gesundheitsangebote geht. Doch nach einer Studie der Krankenkasse BARMER sprechen derzeit nur 10 Prozent der Patienten das Thema digitale Gesundheitsangebote beim Arzt an. Von den Ärzten gaben immerhin 14 Prozent an, ihre Patienten auf Gesundheits-Apps hinzuweisen.Die verschreibungsfähigen Apps werden vielfältig sein und vom Diabetes-Tagesbuch, Rückenübungen bis zum Augentraining reichen. Laut Bitkom möchten 59 Prozent der Befragten solche Apps auf Rezept nutzen. 40 Prozent planen ihren Arzt aktiv nach den verfügbaren Apps…
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Art der Meldung + Relevanz: Resolution des Europäischen Parlaments Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig ein resilientes und handlungsfähiges Gesundheitssystem ist. Mit Blick auf notwendige Abstimmungen auf EU-Ebene in den kommenden Monaten, hat die Verbesserung eines einheitlichen und kooperativen europäischen Gesundheitssystems an Bedeutung gewonnen. Mit der Verabschiedung einer Resolution hat das Europäische Parlament diese Bedeutung unterstrichen. Die Resolution stellt die Grundsätze einer künftigen Gesundheitsstrategie für die Zeit nach der Corona-Pandemie dar. So fordern die Abgeordneten die EU-Mitgliedstaaten auf, im Bereich der Gesundheit deutlich stärker zusammenzuarbeiten, um eine Europäische Gesundheitsunion zu schaffen. Nationale Gesundheitssysteme sollten beispielsweise einen Mindeststandard erfüllen, um in Krisensituationen gerüstet zu sein. Zudem wird die Schaffung eines Europäischen Gesundheitsreaktionsmechanismus gefordert. Die Pharma-Strategie der EU-Kommission, an welcher derzeit gearbeitet…
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Art der Meldung + Relevanz: Verbandsinitiative Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 19.10.2016 schwelt der Konflikt in dieser Frage: Arzneimittelversandhandelsunternehmen aus dem benachbarten Ausland, die nach Deutschland Medikamente liefern dürfen, können Kunden mit Rabatten belohnen. Alle Arzneimittelversorger in Deutschland – also alle Vor-Ort-Apotheken mit und ohne Versandhandelserlaubnis – müssen sich an die fest vorgegebenen Preise der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisVO) halten. So ist ein Wettbewerbsgefälle zwischen inländischen und und europäischen Arzneimittelhandelsunternehmen entstanden. Eine gesetzliche Regelung ist bisher an den Zusammenhängen mit dem europäischen Binnenmarkt gescheitert. Bereits vor gut einem Jahr, am 19.07.2019, wurde der “Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken” (VOASG) vom Bundeskabinett verabschiedet. Er gelangte aber aus den beschriebenen Gründen (nicht europarechtskonform) nicht ins Parlament. Die Hintergründe hat…
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Art der Meldung + Relevanz: Politische Initiative, Antrag Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordern in einem Antrag die Einrichtung eines wissenschaftlichen Beraterstabes, der mit Blick auf zukünftige Pandemien eine fachübergreifende Expertise aufbaut. Die Fraktion sieht einen solchen unabhängigen Pandemierat auch schon in der Pflicht, wenn sich die aktuelle Corona-Pandemie erneut in Deutschland verstärken sollte. Der gewünschte Pandemierat sollte eine interdisziplinäre Strategie erarbeiten, die mit verschiedenen Maßnahmen entsprechend präventiv und schnell wirken kann. Hauptkritikpunkt der Grünen ist die bisher diagnostizierte Verzögerung zwischen Handlungsempfehlungen und deren konkreter politischer Umsetzung. Ein weiteres Ziel des Gremiums soll die Aufrechterhaltung der Akzeptanz des Infektionsschutzes in der Bevölkerung sein. Hier zu sensibilisieren, wäre eine gewichtige Aufgabe des Pandemierates. Bewertung: In der Rückschau der letzten Monate hat…
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Art der Meldung + Relevanz: Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion Laut Bundesregierung ist die Nanotechnologie Querschnittsforschung. Sie “grenzt sich nicht durch ihren Anwendungsbezug von anderen Technologien ab.” Das auch mit dem Größenbezug zu tun: Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter. Das reicht bis zur atomaren Ebene und die ist allgegenwärtig. Insbesondere im Bereich der Medizin sieht die Bundesregierung weiterhin große Anwendungsfelder für diese Technologie. Das macht sie in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion deutlich. Zwar lasse sich der wirtschaftliche oder gar therapeutische Nutzen aktuell noch nicht abschätzen, weil die Forschung insbesondere bei der Nanorobotik oder der Maschinen auf molekularer Basis noch in den Anfängen stecke. In anderen Bereichen sei man aber über die…
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Art der Meldung + Relevanz: Studien Gleich mehrere Studien rund um den Gesundheitsmarkt wurden im Juni 2020 veröffentlicht. Sie allen haben einen Tenor: Die deutschen Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen. Das Marktforschungsinstitut Kantar befragte im Auftrag des Arzneimittelherstellers Stada rund 24.000 Personen in zwölf europäischen Ländern für den Stada-Zukunfts-Index. Der Bericht zeigt eine europaweite, gesteigerte Offenheit für digitale Medizin. Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg beispielsweise die Bereitschaft für eine Diagnose oder Behandlung via Webcam von 54 auf 70 Prozent, in Deutschland von 49 auf 62 Prozent.Europäische Apotheken vor Ort und auch die deutschen Arzneimittelversandhandelsunternehmen genießen großes Vertrauen: Europaweit erhalten vier von fünf der Befragten ihre Medikamente am liebsten vom Apotheker vor Ort. Dazu ist in…
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Art der Meldung + Relevanz: Beschluss des Bewertungsausschusses von KBV und GKV Der Bewertungsausschuss hat am Donnerstag, den 18.06.2020, beschlossen, die Spezial-Regeln zur Abrechnung der Video-Sprechstunde zu verlängern. So bleiben die Begrenzungen der Video-Sprechstunde bis zum Ende des dritten Quartals außer Kraft. Das heißt, dass weiterhin in mehr als 20 Prozent der Behandlungsfälle ausschließlich Arzt-Patienten-Kontakte in einer Video-Sprechstunde stattfinden dürfen. Der Bewertungsausschuss hatte die Begrenzungen zunächst bis zum 30. Juni aufgehoben. Weitere Spezialregelungen wurden jedoch bereits jetzt ausgesetzt. Dadurch sollen Patient*innen zurück in die Praxen kommen, um dringende Behandlungen, Kontrollen, Impfungen oder Früherkennungsuntersuchungen nicht länger aufzuschieben. Die angepassten Regelungen treten zum 1. Juli in Kraft. Bewertung: Der Bewertungsausschuss wird spätestens zum 15.09.2020 prüfen, ob eine weitere Verlängerung bzw. Anpassung der…
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Art der Meldung + Relevanz: Fachveröffentlichung Im Arzneimittelgesetz (AMG) ist festgelegt, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), zusammen mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und Paul-Ehrlich-Institut (PEI), anerkannte pharmazeutische Regeln sammelt und publiziert. Die Bekanntgabe erfolgt in einem sogenannten Arzneibuch. Für dieses wiederum sind drei Kommissionen zuständig: Die Deutsche, die Europäische und die Homöopathische Arzneibuchkommission. Die pharmazeutischen Regeln umfassen die verwendeten Wirkstoffe, die Bezeichnung eines Arzneimittels, die Abgabe an Patienten, die Lagerung, die Qualität und die Prüfung. Schließlich ist auch die Verpackung entscheidend. Es ist festgelegt, wie Behältnisse z.B. beschaffen sein müssen.Ein besonderes Verfahren ist die sogenannte Standardzulassung. Hierbei werden Fertigarzneimittel von der allgemeinen Arzneimittelzulassung freigestellt, wenn keine Gefahr für Mensch und Tier besteht. Eine solche…
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Art der Meldung + Relevanz: Politische Initiative der EU-Kommission Die Europäische Kommission plant die europäische Pharmaindustrie zu stärken. Dazu veröffentlichte die Kommission Anfang Juni ein erstes Eckpunktepapier für eine EU-weite Pharmastrategie. Ziel ist eine strategisch positionierte europäische Gesundheitsindustrie, die das europäische Gesundheitswesen auf eine neue Stufe hebt und Abhängigkeiten der EU reduziert. Bis zum 7. Juli will sich die Kommission dazu zunächst Feedback einholen. Bestrebungen diesbezüglich kommen auch von anderen Stellen. Bereits Mitte Mai hatte die Bundesregierung in einer gemeinsamen Initiative mit der französischen Regierung einen Plan für die wirtschaftliche Erholung Europas nach der Corona-Krise vorgestellt. Auf EU-Ebene solle ein Fonds in Höhe von 500 Mrd. Euro bereitgestellt werden. An oberster Stelle dieses Plans steht die Erarbeitung einer EU-„Gesundheitsstrategie“. Eine…
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Art der Meldung + Relevanz: Studie Health Innovation Hub und der Stiftung Gesundheit Ärztliche Videosprechstunden boomen. Befeuert durch die Corona-Pandemie, bietet aktuell jeder zweite Arzt eine solche Video-Option an. Das schwedische Gesundheitsunternehmen Kry vermeldete im März beispielsweise eine Zunahme an Sprechstunden zu viralen Infektionen um mehr als 580 Prozent! In 2017 – seit diesem Zeitpunkt dürfen Ärzte Videosprechstunden mit Patienten abrechnen – nutzten lediglich 1,8 Prozent der niedergelassenen Ärzte die Möglichkeit. Eine Studie des Health Innovation Hubs (Innovationsschmiede des Bundesgesundheitsministeriums) und der Stiftung Gesundheit zeigt nun, dass sich die Corona-Krise bei fast 90 Prozent der befragten Ärzte auf die Nutzung von Videosprechstunden auswirkt. 86,1 Prozent der Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten nutzen aktuell Videosprechstunden oder wollen es in Kürze machen, bei…
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